Arthrose und Arthritis
Arthrosen sind chronische, so genannte degenerative Gelenkveränderungen, die zu Schmerzen und zunehmender Bewegungseinschränkung des Gelenkes führen. Sie sind ein häufiger Befund gerade älterer Tiere. Im Gegensatz zur Arthritis (Gelenkentzündung) ist bei der Arthrose das Gelenk nicht entzündet. Eine Arthrose kann aber aus einer Arthritis entstehen.
Es gibt 3 Stadien der Arthrose
Frühstadium = leichte Symptome
Muskelschmerz, Verspannung, Lahmheit nach starker Belastung
In diesem Stadium ist die Arthrose durch entsprechende Behandlungen, noch umkehrbar.
Mittleres Stadium = deutliche Symptome
Steifheit, Anlauf- und Aufstehschwierigkeit, deutliche Lahmheit
In diesem Stadium ist eine Verlangsamung der Arthrose durch entsprechende Behandlungen möglich.
Spätstadium
Starke Schmerzen auch in Ruhephasen, deutliche Fehlhaltung der betroffenen Gelenke, Dauerlahmheit, starke Steifheit, massive Verspannungen.
In diesem Stadium ist nur noch eine Schadensbegrenzung möglich. Dauerschmerztablettengabe.
Ursachen
Arthrosen können aus ganz verschiedenen Ursachen entstehen. Sie können sich an allen Gelenken entwickeln, also nicht nur an den Gliedmaßen, sondern auch an der Wirbelsäule. Folgende Faktoren sind häufig an der Entstehung von Arthrosen beteiligt:
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Verschleiß durch Alter
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Überanspruchung durch Sport oder Arbeit
- Übergewicht
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orthopädische Erkrankungen, Fehlstellungen der Gliedmaße oder Wachstumsstörungen wie beispielsweise Hüftgelenksdysplasie, Osteochondrosis dissecans, Ellenbogengelenkdysplasie, Kniescheibenverlagerung, X-Beine
- Knochenbrüche
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Verletzungen wie Zerrungen oder Verrenkungen (traumatische Arthritis)
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Infektionen des Gelenks (infektiöse Arthritis z.B. bei Infektionserkrankungen wie Borreliose oder durch Eindringen von Bakterien bei Verletzungen)
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systemische Erkrankungen wie Cushing-Syndrom
Eine Arthrose ist zunächst immer eine Erkrankung des Gelenkknorpels. Alle oben genannten Ursachen führen über kurz oder lang zu einer Beeinträchtigung des Gelenkknorpels. Er wird entweder direkt verletzt, angegriffen oder allmählich abgenutzt. Es entstehen Defekte und Risse im Knorpel, auf die der darunterliegende Knochen mit Umbauvorgängen reagiert. Der geschädigte Knorpel wird weiter abgebaut und der Knochen bildet stattdessen Knochenmaterial, das in den Gelenkspalt hineinragt.
Dieses Knochenmaterial scheuert im Gelenk, weil die Oberfläche des Knochens viel rauer ist als die des Knorpels. Weiterer Knorpel wird durch die Reibung verletzt und so unterhält sich die Erkrankung in einer Art Teufelskreis selbst. Die Gelenkkapsel wird durch die dauernde Reizung dicker und derb.
Die Produktion der Gelenkflüssigkeit kann dadurch beeinträchtigt sein, so dass die Synoviamenge vermindert ist. Dadurch verringert sich ihre Schmierwirkung, was zusätzlich die Reibung im Gelenk erhöht.
Symptome
Arthrosen führen zu chronischen Schmerzen bei den Tieren. Meistens entwickeln sich die Schmerzen allmählich und der Hund "gewöhnt" sich gewissermaßen daran. Daher ist es eher selten, dass die Hunde vor Schmerzen jaulen oder winseln. Häufig zeigt sich eine Arthrose zunächst eher in versteckten Anzeichen: Der Hund mag sich nicht so gerne bewegen, ist etwas steif nach dem Aufstehen und sein Gang ist insgesamt schwunglos. Ganz typisch ist auch, dass der Hund "sich einläuft", d.h. nach dem Aufstehen ist die Steifheit oder Lahmheit erst deutlich, nach einigen Minuten fällt dem Hund die Bewegung jedoch wesentlich leichter.
Problem: Schmerz - er ist immer eines der ersten Symptome bei Arthrose.
Mit diesem deutlichen Wahnsignal, versucht der Körper Ihren Hund zu Ruhe und Schonung zu zwingen. Dabei zeigt sich der Schmerz in verschiedenen Formen. Zu Beginn ist er vielleicht nur eine Berührungsempfindlichkeit aufgrund von Muskelschmerzen, die durch Ausweichbewegungen oder die Entlastung des Problemgelenks entstehen. Mit der Zeit wird aus dem leichten Anfangsschmerz mit seinen eher unauffälligen Anzeichen ein stärkerer Schmerz, der sich auch wesentlich deutlicher zeigt und schließlich permanent vorhanden ist. Dieser Schmerz betrifft jetzt nicht mehr nur die Muskulatur, sondern auch die kranken Gelenke und wirkt sich auch auf die Stimmung Ihres Hundes aus.
Problem: Muskulatur - sie verspannt nach kurzer Zeit und führt zu veränderter Körperhaltung.
Durch die zunehmende Schonung des erkrankten Gelenks kommt es zu Ausweichbewegungen und einer Überlastung der daran beteiligten Muskulatur. Immer wiederkehrende Muskelverspannungen treten auf, die später zu bleibenden Muskelverhärtungen und -verkürzungen führen. Da sich Ihr Hund die Schonhaltung schon nach kurzer Zeit "merkt", werden die Muskulaturprobleme mit der alleinigen Gabe von Schmerzmitteln nicht behoben und lassen Ihren Hund weiterhin "lahmen". Auf Dauer führen diese Muskelprobleme zu weiteren Schwierigkeiten wie Muskelatrophie (Muskelabbau), Veränderung der Gelenkstatik gesunder Gelenke, durch "schlechten" Zug auf sie oder zu Muskelentzündungen bzw. -rissen.
Problem: Gelenkzerstörung - sie schreitet unaufhaltsam fort, lässt sich aber verlangsamen.
Selbst wenn Ihr Hund keine Schmerzen mehr spürt, geht die Zerstörung des Gelenkknorpels unaufhaltsam weiter. Kann sogar schneller fortschreiten, wenn die wichtige Gelenkpflege außer Acht gelassen wird. Zweck der Gelenkpflege ist es noch intakte Gelenkanteile so lange wie möglich durch die Verbesserung der Nährstoffversorgung zu erhalten bzw. gesunde Gelenke besser zu versorgen, um sie haltbarer gegenüber höherer Belastung zu machen. Dies kann durch Bewegung, Fütterung oder Arzneimitteltherapie (Kräuter, Pilze, etc.) geschehen.
Problem: Psyche - Unbeweglichkeit führt zu psychischen Veränderungen
Ihr Hund ist ein Bewegungstier - laufen, toben, spielen ist nicht nur für die Gelenke eine wichtige Sache, sondern auch für die psychische Stabilität Ihres Vierbeiner. Viele Hunde mit Arthrose werden depressiv, weil sie sich nicht mehr so bewegen können wie sie möchten; aggressiv, weil sie Schmerzen fürchten oder ängstlich, weil sie spüren, dass sie mit fitteren Artgenossen nicht mehr mithalten können.
Diagnose
Durch den Vorbericht hat der Tierarzt, besonders bei älteren Tieren, meist schnell den Verdacht auf Arthrose. Der Hund wird dann genau beobachtet: Beim Aufstehen, Gehen, Laufen und beim Hinsetzen. Verhärtet sich der Verdacht, kann die Diagnose mit Hilfe von Röntgenuntersuchungen gesichert werden. Bereits kleinste, knöcherne Gelenkveränderungen sind auf dem Röntgenbild deutlich sichtbar. Der Zustand des Knorpels ist allerdings auf dem Röntgenbild nur sehr eingeschränkt zu beurteilen.
Behandlung
Bereits bestehende arthrotische Veränderungen können nicht mehr rückgängig gemacht werden. Es kann lediglich versucht werden, den Prozess aufzuhalten, also die Bildung weiterer arthrotischer Veränderungen zu verhindern. Dazu wird, wenn möglich, die Ursache für die Gelenkveränderungen beseitigt. Brüche und Fehlstellungen (z.B. X-Beine) müssen meist operativ versorgt werden.
Suchen Sie auf jeden Fall zuerst einen Fachmann auf (Tierarzt, Tierheilpraktiker, Hundephysiotherapeut). Ein guter Therapeut erstellt speziell auf Ihren Hund abgestimmten Therapieplan zusammen und gibt Ihnen auch Ratschläge für den Alltag (Bewegung), Futter usw. an die Hand.
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Physiotherapie (z.B. Unterwasserlaufband)
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Phytotherapie (z.B. Ingwer, Gingo, Teufelskralle)
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Mykotherapie (Heilpilze Shiitake und Reisi)
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Neuraltherapie
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Homöopathie (z.B. bei leichten Arthroseschmerzen Zeel, Traumeel)
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Bachblütentherapie (bei Depression)
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Akkupunktur
Bei unserer 9-jährige Berner Sennenhündin Briska wurde durch eine Röntgenuntersuchung mittelschwere Arthrose im linken Ellenbogen und leichte Arthrose im rechten Ellenbogen festgestellt.
Wir haben einen Tierheilpraktiker aufgesucht und führen folgende Therapien regelmäßig durch:
Mykotherapie (Shiitake, Reishi)
Neuraltherapie = durch die Fehlhaltung des linken Ellenbogens, verspannen sich Briskas Muskeln an der Wirbelsäule. Durch die Neuraltherapie werden die Muskelverspannungen/schmerzen gelöst.
Akkupunktur, Bachblüten, Homöopathie (Traumeel), bei starken Schmerzen (starkes Schmerzmittel)